CO-OPERAID realisiert in Afrika und Asien partnerschaftliche Projekte in enger Zusammenarbeit mit lokalen Hilfswerken, die unsere Ideen und Vision teilen. Die Hilfswerke wurden von sozialen Aktivist/innen gegründet, welche die Situation der eigenen Bevölkerung verbessern wollen. Die Partner kennen die örtlichen Bedürfnisse genau und können auf ein grosses lokales Netzwerk zurück greifen. Sie sind mit der Kultur und Denkweise der Begünstigten vertraut und beschäftigen Mitarbeitende, welche die lokalen Sprachen sprechen. Lokalen Hilfswerken gelingt es dank ihrer Glaubwürdigkeit und Vernetzung wie keinem anderen Akteur in der Entwicklungszusammenarbeit, die Begünstigten zu mobilisieren und "Projekt-Ownership" zu erzeugen.
Lokale Hilfswerke sind wichtige Sozialstellen
Ein Teil dieser wichtigen, nachhaltigen Ownership liegt auch beim Hilfswerk selber. Es bleibt nach Projektschluss weiter im Projektgebiet tätig und mobilisiert wenn nötig zusätzliche Hilfe. Die Mitarbeitenden, die immer noch vor Ort präsent sind, können weiterhin begleitende Leistungen für die nachhaltige Fortführung von angestossenen Leistungen erbringen.
In unterentwickelten Regionen fehlt eine tragfähige staatliche Struktur. Es sind nur minimale soziale staatliche Leistungen zugänglich. Auch Sozialversicherungen gibt es nicht. In dieser Situation, in der für die Menschen weder ein Sozialamt noch eine Beratungsstelle bereit stehen, übernehmen lokale Hilfswerke eine sehr wichtige Rolle. Sie fangen mit ihren Leistungen einen Teil des fehlenden Angebots auf, wenn auch zeitlich begrenzt (bis zum Projektschluss). Die lokalen Hilfswerke sind die primäre Vertretung der Zivilgesellschaft. Sie helfen benachteiligten Menschen, Grundrechte einzufordern, Hilfe zu erhalten und sie unterstützen die Gemeinden dabei, sich zu organisieren.
Lokale Hilfswerke als Arbeitgeber und Vermittler von Wissen
Nicht zuletzt sind lokale Hilfswerke auch Arbeitgeber. Sie schaffen Arbeitsplätze zu im lokalen Kontext fortschrittlichen Arbeitsbedingungen. Indem lokale personelle Ressourcen eingesetzt werden, wird das Fachwissen in der Region gestärkt. Die Hilfswerk-Mitarbeitenden sind gut ausgebildete Personen, die ihr Wissen und Können an die Gemeinden vermitteln. Zudem bieten lokale Hilfswerke innerhalb der Projekte Weiterbildungen auch für ihr Personal an. Wissen und Können («Capacity building») - in verschiedenen Bereichen von Bildung über Landwirtschaft bis Gesundheit - wird auf diese Weise laufend gestärkt und vermittelt. Bei der erfolgreichen Vermittlung des Wissens und der Fähigkeiten an die begünstigten Gemeinden sprechen wir von Ermächtigung («Empowerment»). Die meisten lokalen Hilfswerke beschäftigen neben Festangestellten auch eine grosse Zahl von "Freiwilligen" (Personen, die nur sporadisch oder minimal bezahlt werden), was den Vermittlungseffekt multipliziert. Die Förderung und Unterstützung von lokalen Hilfswerken und Initiativen ist ein wesentliches Element der Hilfe zur Selbsthilfe. (siehe auch: zum Beispiel Juliet Joy Pirango)
Partizipation der Bevölkerung
Die lokalen Hilfswerke wenden partizipative Methoden an und beziehen zahlreiche weitere Akteure in die Projektumsetzung ein. Diese geschieht direkt an der Basis mit Vertretungen der Bevölkerung: Schulleitungen, Schulkomitees, Eltern-Lehrer-Gruppen, Frauen- oder Jugendgruppen. Diese "stakeholder" erhalten die Möglichkeit, ihre Ideen umzusetzen, die zur Zielerreichung des Projekts beitragen. Die hohe Partizipation der Bevölkerung ist ein wichtiges Merkmal der Projekte von CO-OPERAID in Zusammenarbeit mit lokalen Hilfswerken. Auch die Kooperation mit den Bildungsbehörden und damit die Umsetzung der Bildungspolitik verstärken wir nach Möglichkeit mit unserer Projektarbeit. Unsere Partner-Schulen sind in der Regel Staatsschulen.
CO-OPERAID ist überzeugt, dass kompetente, motivierte lokale Akteure auf allen Ebenen nicht nur über den Erfolg der Projekte entscheiden, sondern letztlich eine wichtige Voraussetzung zur Entwicklung eines Landes überhaupt bilden.