Professionelle Berufskenntnisse und damit neue Möglichkeiten für benachteiligte und armutsbetroffene Jugendliche, ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen - mit seinen Projekten zur Berufsausbildung an Partner-Berufschulen in Kenia, Uganda, Sri Lanka und Bangladesch schafft CO-OPERAID neue Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben.
Mit spezifischen Projekten in Afrika und Asien fördert und förderte CO-OPERAID die Berufsausbildung. Die angebotenen Berufskurse vermitteln Kenntnisse, die den Zugang zur modernen Berufswelt öffnen.
Berufsschulen in Kenia (Youth Polytechnics)
Seit 2007 realisiert CO-OPERAID Berufsbildungsprojekte in Kenia. Bei den ersten beiden Projekten stand die Förderung der Jugendlichen durch den Auf- und Ausbau von Berufsschulen im Vordergrund. Da das Berufsbildungsangebot in Kenia weder mit den veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes noch mit den veränderten Lebensbedingugen der Lehrlinge mithalten konnte, wurden neue, modernisierte Berufskurse konzipiert. Auch Kurzkurse für Jugendliche, deren Lebenssituation eine mehrjährige Ausbildung nicht zuliess, wurden eingeführt. Da es den ländlichen, komplett unterfinanzierten Berufsschulen sowohl an Unterrichtsmittel als auch Werkzeuge und Maschinen fehlte, mit denen moderne Berufe erlernt werden konnten, war die Verbesserung der Ausstattung ebenfalls Teil der Hilfsprojekte.
Das neueste Hilfsprojekt in Kenia verfolgt das Ziel, Jugendliche die in Kitale auf der Strasse leben auf dem Weg in die Berufstätigkeit und in ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen. Während der Pilotphase 2018/19 werden zunächst 25 besonders vielversprechende Jugendliche speziell gefördert und erhalten die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen.
Thanchi Berufsschule, Bangladesch
In der abgelegenen Region um den Handelsplatz Thanchi in den Bandarban Hill Tracts hat CO-OPERAID eine Berufsschule aufgebaut. Hier werden Fächer wie Schreinerei, Schneiderei, Gärtnerei oder Computer-Anwendung vermittelt. Mit diesen Kursen werden Jugendliche aus der indigenen Minderheit der Bergvölker (hill tribes) gefördert. Das Projekt «Alusama Froi» eröffnet ihnen die Chance ihre Talente zu entwickeln, den Schritt ins Geschäftsleben zu machen, und sich damit einen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen. CO-OPERAID setzt in der Region bereits ein Projekt für die Grundschulbildung von Bergvölker-Kindern um.
Landwirtschaftliche Berufsbildung in Uganda
Das erste Berufsbildungsprojekt in Uganda startete CO-OPERAID bereits 1998 im ländlichen Distrikt Mukono. damals wurden in erster Linie handwerkliche Kurse unterstützt, wie z.B. Schreinerei, Schneiderei etc. Auch heute fördert CO-OPERAID die Ausbildung von Aidswaisen und besonders bedürftigen Jugendlichen in Uganda. Hierfür wurden sowohl Berufsschulen als auch private Lehrmeister ausgewählt und erhalten vielfältige Unterstützung (Fortbildungen für Lehrpersonen, Maschinen, Bücher etc.), um einen guten Unterricht für die Jugendlichen gewährleisten zu können. Ausgebildet werden die jungen Leute dann in verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen. Aber auch nach ihrer Ausbildung werden die Jugendlichen auf ihrem Weg in den neuen Beruf unterstützt.
Berufsbildung stärker am Markt ausrichten
Partner der Projekte in Uganda und Kenia war unter anderem die DEZA. Sie hat den Bildungsinput in der Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2007 mit einer neuen Bildungsstrategie betont und dabei auch die Berufsausbildung berücksichtigt. Für Projekte im Bereich Berufsausbildung sei es besonders wichtig: sich stärker am Markt (der Nachfrage) zu orientieren; den Privatsektor einzubeziehen; innovative Zugänge vor allem für die Armen (wenig Ausgebildeten) zu schaffen; die Verknüpfung mit der Grundschulung zu berücksichtigen. Diese Strategie verfolgt CO-OPERAID auch heute noch. Daher wird das Kursprogramm alle paar Jahre an die aktuellen Marktbedingungen angepasst.