«Als ich ein Kind war (Jahrgang 1989), gab es keine Schule in unserem Dorf. Um zur Schule gehen zu können, lebte ich als zahlender Gast bei einer befreundeten Familie. Ich träumte davon, eine höhere Ausbildung zu durchlaufen. Die Kosten wären für meine Familie aber zu hoch gewesen. Ich musste diesen Traum begraben.
Ich habe gemerkt, dass die Bergvölker in Bangladesch als erstes Bildung brauchen, um in der kompetitiven Welt zu überleben. Darum bin ich Lehrer geworden. Mein Ziel ist es, zur Erhöhung der Bildungsrate beizutragen.
Lehrer werden im ganzen Land respektiert. Viele möchten den Beruf ergreifen, aber in Chittagong gibt es nur wenige Ausbildungsstätten. Vor allem in den abgelegenen Gegenden gibt es darum viel zu wenig Lehrer.
Ich verdiene 3000 Taka im Monat (rund 50 Franken). Es ist wirklich schwierig, von diesem Lohn zu leben. Die Gemeinde bringt Unterkunft und Verpflegung für den Lehrer auf.
Das grösste Problem meiner Schüler/innen ist die Sprache. Die Bücher sind in Bangla geschrieben. Darum ist es für sie sehr schwierig, die Lektionen zu verstehen. Ihnen Englisch und Mathematik zu vermitteln, ist ebenfalls schwierig, weil ich selber nur die Grundlagen erlernt habe. Es gibt viele Absenzen der Schüler/innen wegen Mithilfe auf dem Feld oder Krankheiten wie Malaria, Durchfall oder Gelbsucht.
Während den Ferien besuche ich die Familien um sie zu motivieren, ihre Kinder immer in die Schule zu schicken. Ich erkläre ihnen die Bedeutung der Bildung. Ich spiele auch gerne Fussball mit den Kindern oder arbeite mit ihnen im Schulgarten. Ich gehe fischen, reinige mein Haus und pflege die Haushaltsgegenstände.
Ich bin mit meiner Schule zufrieden. Die Schüler/innen sind sehr aufmerksam und machen mit, und die Eltern tragen zum Schulbetrieb bei. Ich und meine Frau, die ebenfalls Lehrerin ist, können der Arbeit ohne Probleme nachgehen. Die Mitglieder des Schulkomitees helfen uns, wenn es Schwierigkeiten gibt. Ich würde mir nur wünschen, dass es Lehrmittel auch für die Bergvölkerkinder gäbe, die in ihrer Sprache geschrieben sind. Das sollte zum nationalen Lehrplan gehören.»
(siehe auch: Projekt Upasshak)