Berufskurse, Integration und Schutz für Frauen und Mädchen in Bangladesch
Das Projekt «Dakkha Nari» («Dakkhata O Khamatai Nari» – «qualifizierte und gestärkte Frauen») setzt sich für eine besonders bedürftige Bevölkerungsgruppe in den Chittagong Hill Tracts (CHT) in Bangladesch ein – für Frauen und Mädchen aus ethnischen Minderheiten (‚Hill Tribes‘). Es offeriert Berufskurse und Unterstützung beim Start eines eigenen kleinen Geschäfts für Frauen aus sozial besonders schwachen Familien, viele von ihnen Gewaltopfer. Im Projektgebiet sind Frauen und Mädchen von struktureller und physischer Gewalt betroffen, zuhause und im öffentlichen Raum.
Sowohl die bengalische als auch die Hill Tribe-Gesellschaft räumt den Frauen kaum Rechte ein. Frauen arbeiten hart, haben aber trotzdem zumeist weder Besitztümer noch ein Mitspracherecht innerhalb der Familie oder ihrer Gemeinde. Viele Mädchen werden früh verheiratet und bekommen bereits vor ihrem 20. Altersjahr Kinder. Daher hat ihre Bildung oft keine Priorität. Um diesen Missständen entgegen zu wirken, fokussiert das Projekt auf die Stärkung von Frauen und Mädchen durch Berufsbildung und die Aufklärung in Bezug auf die Themen Gewalt und Gleichberechtigung in den Gemeinden. Lokale Partnerorganisation ist Ananya Kallyan Sangathon (AKS), ein von Frauen geleitetes Hilfswerk, das sich im Projektgebiet für Frauenrechte engagiert.
Frauenförderung in Bangladesch: So können Sie helfen!
Ziele des Hilfsprojektes in Bangladesch
Ein sicheres Leben in Würde
Das Gesamtziel des Projekts lautet: Ein sicheres Leben in Würde durch die soziale und wirtschaftliche Stärkung von Frauen und Mädchen, welche von geschlechtsbezogener physischer und struktureller Gewalt (Gender Based Violence - GBV) betroffen sind.
Berufskurse und Geschäftskenntnisse
Frauen und Mädchen können Berufskurse besuchen und dabei Kenntnisse in z.B. Schneiderei, Mobiltelefon-Reparatur oder Computer-Anwendung erwerben. Ihnen werden Geschäftskenntnisse vermittelt und ihr Eintritt in den Arbeitsmarkt wird gefördert. In den Gemeinden werden Spargruppen organisiert, die kleinere Investitionen ermöglichen. Die Kursteilnehmerinnen verdienen eigenes Geld, werden wirtschaftlich unabhängiger und stärken ihre Rolle in der Familie. Sie und ihre Familien machen einen Schritt zu grösserer Unabhängigkeit und zur Überwindung von belastenden Situationen.
Sensibilisierung und Gleichberechtigung
Durch Sensibilisierung in den Gemeinden für geschlechtsbezogene Gewalt wird Prävention geleistet und werden Frauen geschützt. Die Sensibilisierung geschieht durch Gemeindeanlässe, durch öffentliche Veranstaltungen und durch Aufklärung in Sekundarschulen. Die Aktivitäten ermutigen Opfer, über ihre Situation zu sprechen und helfen mit, damit mehr Menschen geschlechtsspezifische Gewalt überhaupt erkennen und darauf reagieren.
Begünstigte des Hilfsprojekts «Dakkha Nari»
- 108 Teilnehmerinnen werden in den Berufskursen und Geschäftstrainings ausgebildet
- 340 Individuen werden in Wach- und Präventionsgruppen organisiert
- 590 Teilnehmerinnen bilden Spargruppen und verbessern ihr Einkommen
Projektgebiet: Distrikt Bandarban, Chittagong Hill Tracts
Häufige Fragen
Das Projekt hat im Juli 2018 gestartet und dauerte bis Dezember 2020. CO-OPERAID arbeitet seit den 90er Jahren in Bangladesch. Mit «Dakkha Nari» haben wir unser erstes eigenständiges Projekt im Themenbereich «Frauenrechte und Bildung» in der Projektregion lanciert. Ihre Spende, ein Beitrag Ihrer Organisation oder Firma sowie jede andere Unterstützung würden uns sehr freuen.
Die Berufskurse werden an Berufsschulen in der Distrikthauptstadt Bandarban, Chittagong Hill Tracts, Südost-Bangladesch, durchgeführt.
Die direkten Begünstigten sind rund 110 Mädchen, Frauen und junge Mütter welche die Berufs- und Selbständigkeitskurse besuchen, 590 Mitglieder der Spargruppen, 340 Wach- und Präventionsgruppen sowie 2‘000 Teilnehmer Sensibilisierung-Workshops. Indirekt werden rund 3‘500 Bewohner/innen der Dorfgemeinden davon profitieren.
Die indigenen Minderheiten in den CHT sind eine diskriminierte und sehr arme Bevölkerungsgruppe. Ihr Anspruch auf das Land, auf dem ihre Familien seit Generationen leben, wird nicht anerkannt. Gewaltsame Übergriffe und Enteignungen der Angehörigen der Minderheiten zu Gunsten von bengalischen Siedlern oder Firmen sind häufig. Da staatliche Leistungen kaum erbracht werden, haben nur wenige Hill Tribes eine Schulausbildung. Besonders prekär ist die Situation der Frauen und Mädchen, die im patriarchalen Gesellschaftssystem zusätzlich benachteiligt sind.
Partnerorganisation für das Hilfsprojekt in Bangladesch ist Ananya Kallyan Sangathon (AKS). Dieses von Frauen gegründete und geleitete örtliche Hilfswerk setzt sich seit 1997 für Frauenrechte in den Chittagong Hill Tracts ein.