Zu Besuch an der Schule von Anyola in Uganda bin ich beeindruckt von den Fortschritten innerhalb nur eines Jahres. Wir besichtigen die neue Schulküche, die unter Mitwirkung der Eltern gebaut wurde. Ein Elternteam sorgt nun täglich für einen Mittagstisch. Die natürlichen Feinde Lernen und Hunger streiten nicht mehr. Sie sind Freunde geworden, die nun den Lernhunger befeuern.
Die 14-jährige Lillian erzählt mir, dass sie zum Frühstück nur Tee trinke. Und eine Verpflegung für den Mittag konnte ihre Tante, bei der sie lebt, nicht immer mitgeben. Ihre Freundinnen hätten dann deren Mais oder Cassava mit ihr geteilt. Wie es unter diesen Umständen um Lillians Aufmerksamkeit im Unterricht stand, kann man sich leicht ausmalen. Lillian ist sehr glücklich, dass sie nun am Mittagstisch täglich eine Mahlzeit erhält.
Seit 2010 wirkt CO-OPERAID im ländlichen, unterentwickelten Distrikt Zombo im Nordwesten Ugandas für eine bessere Bildung für Kinder aus armen Bauernfamilien. Die neuen Schulküchen sind ein Beispiel der vielfältigen Leistungen, mit denen wir die Schulen Schritt um Schritt weiter bringen. Und auch den armen Familien der Schulkinder greift unsere Hilfe kräftig unter die Arme. Um viele Kinder kümmert sich nur ein Elternteil oder Grosseltern oder andere Verwandte, wenn beide Eltern gestorben sind. Es sind sogenannte OVC-Haushalte - was für «Orphans and vulnerable children» steht, also Waisenkinder und andere Kinder aus sozial schwachen Haushalten.
Diese sehr armen Familien sind dankbar für die Schulmaterialien, welche die Kinder erhalten, und für die Kleinprojekte, die sie in Einkommensgruppen starten können. Zu Besuch in den kargen Hütten solcher Familien wird sofort klar, dass unsere Hilfe am richtigen Ort ankommt. Ich bedanke mich ganz herzlich, dass Sie diese Hilfe durch Ihre Spende möglich machen!
Nicole Stejskal, Co-Geschäftsleiterin CO-OPERAID